Legasthenie und Hochbegabung
aus meiner langjährigen Erfahrung kann ich nur sagen: „Legasthenie und Hochbegabung, ist wirklich keine Seltenheit“.
"Unter den Experten wie Lehrern, Medizinern sowie Psychologen ist leider die Meinung eine Seltenheit. Wie kann den auch einer mit einer Lese-Rechtschreibstörung auch noch hochbegabt sein? Diese Gedankengänge kennen sicherlich viele, die sich mit verschiedenen Experten konfrontiert werden. Dies hängt aber an der Diskrepanzdefinition der WHO ICD-10, die alle Lese-Rechtschreibschwierigkeit als „psychische Störung“ einordnet, darum will man nicht erst daran denken, dass nicht wenige Legastheniker mit einer ererbten Legasthenie, immer wieder zur hochbegabten Bevölkerung gehören.
Darum muss man jegliche Diagnosen von den verschiedenen Experten hinterfragen, ob die Zusammenhänge richtig sind. Sehr wichtig ist es, dass auch eine erworbene Lese-Recht-Schreibschwäche (LRS) oder biologisch-genetische Legasthenie unterschieden wird. Denn die verschiedenen Gruppen müssen unterschieden werden. Da es um eine Unterscheidung und ein ganz individuelles Lerntraining zur Kompensierung einer sogenannten Schwäche geht. Und eben um keine Lerntherapie, die man mit pädagogischen Methoden zu therapieren versucht – das bringt nichts außer nur Frust.
Weil die Lage so ist, bekommen viele Legastheniker mit einer Hochbegabung noch viel weniger differenzierte Hilfe. Da, allgemein die Hilfe für die verschiedenen Gruppen nur pauschal mit pädagogischen Lese-Rechtschreibtraining „weg-therapiert“ werden soll. Als selbst betroffener mit Legasthenie/Hochbegabung kann man ein Liedchen Singen, was es in unserem Land für experimentelle therapeutische Maßnahmen es gibt, die sich schon seit 20 Jahren existieren. Diese Methoden sind nicht grundsätzlich schlecht, darum geht es nicht, sie sind nur als möglicher Zusatz für eine Hilfe zu sehen.
Sie nutzen im Eigentlichen sehr wenig und bringen nur kurze Effekte. Bei Menschen mit einer erworbenen LRS sieht es anders aus, sofern keine Krankheiten vorhanden sind. Sie kann man sicherlich die LRS mit einem klassischen Rechtschreibtraining ausgleichen, oder sogar wegbekommen. Bei einer Legasthenie ob mit Kombination einer Hochbegabung oder ohne, bringen diese Ansätze längerfristig Frust und Unlust beim Lernen. Das ist aber ein Faktum, im Verständnis der Unterscheidung, der verschiedenen Lese-Recht-Schreibschwierigkeiten – und dann muss sich ändern.
Bei der genetischen Legasthenie sieht es sehr anders aus, denn da helfen die klassischen Methoden eben nicht. Sie sind in unserem Fall nur eine Krücke! Ein Legastheniker braucht viel mehr Hilfen, als nur Rechtschreibtraining, in diesem Fall geht es um ganzheitliche Methoden für ein anderes Lernen. Es gibt in diesen Fall aber kaum, wirkliche Angebote im Land. Klassische ist überwiegend umfassend genug.
Und wenn ein Legastheniker dann noch ein Hochbegabter ist, sieht es im staatlichen Bildungssystem nicht gut aus. Auch die Schulen mit Begabtenförderung können sehr selten mit Schülern in Kombination mit Hochbegabung/Legasthenie kaum umgehen. Hochbegabte sind sowieso sehr anders.
Ein Hochbegabter mit Legasthenie verhält sich anders, als ein Hochbegabter ohne Legasthenie, außerdem ist das sozial-verhalten, Lernverhalten, auch die Wahrnehmung ein sehr andere. In diesen Bereich hat man kaum geforscht, und kann daher kaum diesen Menschen wirklich eine vernünftige Bildung bieten.
Das größte Problem ist wie gesagt die Differenzierung!"
Diese Position (veröffentlicht am 2009/09/09 by Legasthenie Coaching) teile ich zwar nicht ganz, aber sie sagt, denke ich, Wesentliches aus.